Der Karnevalverband Berlin-Brandenburg wurde relativ kurz nach der Maueröffnung gegründet. Noch vor der deutschen Wiedervereinigung trafen sich Jecken aus Berlin und Brandenburg, und überlegten wie sie zusammenarbeiten können. Die Grundlage für ein Karnevalsverband war gelegt. Unter dem Motto „Deutschland einig Narrenland“ gründeten im Juli 1990 16 Vereine aus Berlin und Brandenburg den Karnevalverband.

Ziel war, die Narren aus der Hauptstadt und dem Umland zu vereinen und ihre Interessen zu vertreten. Außerdem wollte man das Brauchtum pflegen und erhalten. Da in der DDR der Fasching weniger prominent war als in Westdeutschland, war es auch Aufgabe des Verbandes, hier Aufbauarbeit zu leisten. Heute sind aus den zarten Pflänzchen viele sehr aktive Brandenburger Karnevalsvereine erwachsen.

Der Verband ist sehr im Tanzsport aktiv. Zu Ehren seines Gründers und ersten Präsidenten wurde das Wolfgang Loeb Gedenkturnier ins Leben gerufen, bei dem seit 2014 die Landesmeisterschaft im karnevalistischen Tanzsport ausgetragen wird.

Jugendarbeit wird groß geschrieben

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Jugendarbeit des Karnevalsverbandes. Der närrische Nachwuchs nimmt sehr aktiv an den Tanzsportveranstaltungen teil. Viele Jugendliche engagieren sich in Garden und Tanzgruppen. Es werden seitens der Jugendabteilung des Verbandes Ausflüge organisiert, die nicht immer etwas mit Karneval zu tun haben müssen. So gibt es gemeinsame Museumsbesuche und Workshops im Redetraining. Die Jugendlichen sind auf Bundesebene aktiv und nehmen an Treffen der Jugend des Bundes Deutscher Karneval teil. Und da die Hauptstadt um die Ecke ist, besuchen sie schon mal Bundesministerien und wurden sogar von Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley empfangen.

In der DDR hatte der Karneval eine wechselvolle Geschichte, wurde immer wieder verboten und dann erneut erlaubt. Seit den späten 70er Jahren gehörte er schließlich zum künstlerischen Volksschaffen und es bildeten sich in Brandenburg immerhin 183 Karneval-Clubs. Allerdings gab es keine politischen Büttenreden und manche Narren wurde bei Missfallen mit einem Auftrittsverbot belegt. Und das trotz eines Lehrgangs für Büttenredner, der einmalig 1988 angeboten wurde.