Es war die Zeit der Studentenunruhen, als der Muff von Tausend Jahren unter den Talaren angeprangert wurde, als in Berlin die Narren sich an einem Abend trafen, Sie wollten aber weder das Springerhaus stürmen noch eine Opposition gründen. Ihr Ziel war, den Fasching in Berlin wiederzubeleben. Denn was die Kollegen am Rhein und in Bayern konnten, wurde von den Berlinern etwas neidisch beäugt. Fasching hatte es in Berlin schon lange gegeben, lediglich nicht so öffentlichkeitswirksam. Und so machten sich 10 Freunde daran, den Berliner Carneval-Verein 1968 ins Leben zu rufen.

Erste Sitzung im Hilton-Hotel

Wie es sich für einen Karnevalsverein der Hauptstadt gehört, wurde die erste Prunksitzung im Gründungsjahr im Hilton-Hotel abgehalten. Zwei Jahre später trat der Verein dem Karneval-Verband des Landes Berlin bei, der heute das Land Brandenburg mit einschließt. Es dauerte elf Jahre, bis der Verein das erste Mal das Prinzenpaar im Berliner Karneval stellen durfte – zuvor waren andere Berliner Vereine an der Reihe gewesen.

Präsident für 30 Jahre

Unter Präsident Reinhard Muß wurde 1981 der Berliner Karneval populärer und er führte den Verein 30 Jahre lang zu großer Blüte. Auch wenn noch immer im Schatten von Köln und Mainz, wurde in Berlin gefeiert was das Zeug hielt. Seit 2001 ist der Berliner Carneval-Verein mit einem eigenen Wagen beim großen Karnevalsumzug vertreten – wenn er denn stattfindet. Zuvor wurde der Wagen bei Umzügen von befreundeten Vereinen eingesetzt.

Kuchen für die Jugendarbeit

In der Session 2008/2009 durfte der Verein erneut das Prinzenpaar und zusätzlich das Kinderprinzenpaar stellen. Reinhard I. und Doreen I. sowie Max I. und Angelique I. vertraten den Verein würdig bei den zahlreichen Veranstaltungen. Heute sind die Sitzungen und die Faschingsparty bestens besucht und immer wieder Gegenstand von TV-Berichten und Zeitungsreportagen. Eine weitere Tradition sind übrigens die Kuchenstände der Jugendabteilung. Pro Jahr werden 4500 Kuchenstücke verkauft die der Jugendarbeit zugute kommen.