Eine der Besonderheiten des Faschings in der Hauptstadt ist, dass neben den Prunksitzungen der Vereine der Karneval in Kneipen stattfindet. Da es wegen der Umzugsabsagen keine wirkliche Veranstaltung im öffentlichen Raum gibt, haben viele Gaststätten und Kneipen die Gelegenheit genutzt, selbst Faschingsfeiern anzubieten.

So hat die berühmte ständige Vertretung seine Gäste in den Soda Club der Kulturbrauerei eingeladen und dort eine recht große Faschingsparty organisiert. Anders als bei den traditionellen Sitzungen geht es bei den Kneipenpartys eher ungezwungen zu und es gibt keinen Programmablauf. Hier und da bieten ein paar Gastwirte lustige Spiele an.

Fasching für die Rheinländer

Das Gaffelhaus in der Friedrichstraße hat sich einen Namen damit gemacht, den rheinischen Karneval nach Berlin zu holen. Hier steigen Rosenmontagspartys und manchmal werden Prinzenpaare vom Rhein in die Hauptstadt geholt. So kam hier schon das Prinzenpaar aus Porz auf die Bühne, die Musik wurde von der Band Kölsch Royal gestellt und das Duo Wosch un Wöschje sorgte für die passenden Lacher. Ausgeschenkt wird natürlich Kölsch. Frauen kommen ebenfalls auf ihre Kosten, das Gaffelhaus organisiert nämlich eine Weiberfastnacht. Am Faschingssamstag ist in der Kneipe traditionell Schunkelalarm, mit Partymusik und Schunkeln bis zum Umfallen. Hier kommen nicht nur Rheinländer in die Diaspora, sondern viele Berliner, die einfach nur viel Spaß haben wollen.

Karnevalsstammtisch mit Kölsch

Ein Geheimtipp ist noch die Kneipe Uh-Länder in Wilmersdorf. In der dortigen Uhlandstraße treffen sich regelmäßig Narren zum Karnevalsstammtisch. Während der Faschingszeit finden dort aber manchmal Partys statt. Hier wird ebenfalls der rheinische Karneval zelebriert und es gibt Kölsch vom Fass.

Nicht jede Kneipe kündigt Faschingspartys an oder veranstaltet sie jedes Jahr. Wer feiern will, wird am besten am Faschingswochenende und am Rosenmontag durch die Kneipen ziehen und sich überraschen lassen, ob eine Karnevalsparty stattfindet oder nicht. Auch das macht die Besonderheit des Berliner Karnevals aus. Man weiß nie, wann und wo gefeiert wird – die Sitzungen der Vereine natürlich ausgenommen.